Kurzer Abriss eines als Video-Aufzeichnung konzipierten Vortrages zu weiterführenden Dudelsackentwicklungen
(Der Musikhochschule des Saarlandes seit 2012 im Zusammenhang mit der dort geplanten Einrichtung einer speziellen ‘Dudelsack-Abteilung’ innerhalb der dortigen Musikinstrumentenausstellung vorgeschlagen)
Vorbemerkung
Die im nachfolgenden Text jeweils mit dem Wort “Dazu“ beginnenden sowie kursiv und unterstrichen gekennzeichneten Einfügungen zu bestimmten Instrumental-Erläuterungen sind hier, zusammen mit entsprechenden Fettdruck-Anmerkungen zu ‘durchzureichenden’ Dudelsack-Einzelteilen, auch im Sinne einer diesbezüglich detaillierteren Video-Aufzeichnung zu verstehen.
---------------------------------
Einleitend möchte ich darauf aufmerksam machen, dass
- ich hier nicht über Dudelsack-Musik, sondern über musikinstrumentelle Dudelsack-Technik sprechen möchte, und dabei
- auch nicht etwa über ’historische’ oder ’traditionelle Musikinstrumente’ bzw. diesbezügliche ’Rekonstruktionsbemühungen’, sondern über von mir beabsichtigte und entsprechend verwirklichte Innovationen zu bestimmten von mir hergestellten und entsprechend musikantisch genutzten Dudelsackinstrumenten sowie die von mir dazu entwickelten Vorstellungen sprechen möchte. Also über besondere Aktivitäten zu Dudelsackinstrumenten, welche seit etwa 1977 in der DDR innerhalb der damaligen Initiativen zum neueren deutschen Dudelsackbau entstanden sind und deren musikinstrumentelle Belege nun auch innerhalb der an Ihrer Musikhochschule befindlichen Musikinstrumentensammlung aufbewahrt werden, um den dortigen Besuchern künftig zusammen mit anderen eher „original-traditionellen“ Dudelsackinstrumenten der hier exponierten Sammlung, in vergleichender Weise vorgestellt zu werden.
- Dazu kann auch angemerkt werden, dass ich 1978/79 in der DDR wohl der Erste war, der sich damals mit der Wiederaufnahme der Herstellung von altdeutschen Dudelsäcken mit konischer Melodiepfeife beschäftigt hat, wobei ich jedoch schon lange zuvor mit verschiedenen, allerdings eher allgemein physikalisch-akustisch orientierten Experimentaluntersuchungen zu bestimmten Musikinstrumenten, darunter auch zu konischen und zylindrischen Schalmeien, befasst war.
- Für die von mir im Anschluss an diesen Vortrag erwünschten Fragen Ihrerseits bzw. für eine entsprechende Diskussion(01) möchte ich aber auch auf den wissenschaftspolitisch-philosophischen Hintergrund dieser ’Musikinstrumenten-Selbstbau-Aktivitäten’, welche ich Ihnen hier ja letztlich auch in der Form von ’audioorganologischen Experimentalmodellen’ vorstelle, hinweisen, und dabei insbesondere drei Aspekte hervorheben, zu denen ich Sie bitten möchte, diese während meines Vortrages im Sinn zu behalten:
- Innerhalb der von mir konzipierten ’Vergleichsanalytischen Musikinstrumentenforschung’ sind entsprechende ’organologische Experimentalmodelle’, wie sie also hier für meinen Vortrag vor Ihnen ausgebreitet liegen, von grundlegender Bedeutung. Es handelt sich um eine besondere, letztlich auch musikethnologisch zu bedenkende Forschungsmethode, welche
- mit meinem philosophisch begründeten Systematikanliegen zu musikinstrumenteller Technik und meiner auch damit verbundenen philosophischen Kritik an den Musikwissenschaften eng zusammenhängt.
- Diese Kritik hängt aber auch eng mit meinem philosophischen Grundanliegen in Hinsicht auf einen Fundamentalmangel unserer bisherigen Wissenschaftsentwicklung und unserer entsprechend disproportionierten Wissenschaftskultur zusammen, innerhalb derer die konsequente wissenschaftliche Beschäftigung mit musikinstrumenteller Technik generell unterschätzt bzw. sogar deutlich missachtet wird, woraus sich für mich als Philosoph wiederum eine grundsätzliche Kritik an der Zivilisation ergibt, in die wir uns alle – ganz ohne diesen Wissenschafts-Mangel überhaupt wirklich ernsthaft wahrzunehmen – entsprechend unkritisch eingelebt haben.
(Gegebenenfalls weitere Ausführungen in freier Rede)
Dementsprechend ist also alles das, was ich hier zeigen und kommentieren möchte, nicht einfach als musikantisches Hobby neben meinem Beruf als professioneller Philosoph zu verstehen, sondern letztlich auch untrennbarer Bestandteil meiner Forschungen als Wissenschaftler, welche mich in der Konsequenz meines Forschungsansatzes dann eben in entsprechend unvermeidlicher Weise auch immer wieder Musikant und Instrumentenhersteller sein lassen…
Soweit zunächst einige eher theoretisch angelegte Vorbemerkungen, welche ich nun sofort mit Vorbemerkungen zu dem, was ich jetzt praktisch vortragen werde, ergänzen möchte.
Dies möchte ich in drei Schwerpunkte aufteilen:
- Erstens möchte ich bestimmte konische und zylindrische Schalmeien aus meiner Werkstatt vorstellen, die alle auch als Melodiepfeifen von Dudelsäcken Verwendung finden können.
- Zweitens möchte ich dabei näher auf einige spezielle Innovationen eingehen, die ich zu bestimmten Schalmeien sowie den damit zu bestückenden Dudelsackinstrumenten entwickelt habe; - und damit im Zusammenhang möchte ich
- drittens vier völlig neuartige Typen von Dudelsackinstrumenten vorstellen, welche, meiner Auffassung nach, nun auch zu den spezifisch deutschen Dudelsäcken gezählt werden müssen die es eben inzwischen in Deutschland gibt. Also Dudelsackinstrumente, die im Zusammenhang mit der nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland erfolgten Wiederaufnahme deutscher Dudelsacktraditionen ganz neu entstanden sind und die im Rahmen dieser neueren Dudelsack-Aktivitäten nun auch musikantisch genutzt werden.
Um es hier noch zugespitzter zu sagen: Es geht dabei um deutsche Dudelsäcke, von denen bislang nur ganz wenige Deutsche wissen, dass es diese auch gibt; - was freilich wiederum nichts Besonderes ist, wenn man bedenkt, dass ohnehin bis heute viele Deutsche gar nicht wissen, dass es überhaupt deutsche Dudelsäcke gab und gibt.
Und wenn Sie nun heute meinen Vortrag bis zum Ende durchstehen können, so werden auch Sie zu der kleinen Minderheit gehören können, die dann eben doch von diesen ganz spezifisch neuartigen und eben auch ganz spezifisch ’deutschen Dudelsackinstrumenten’ Näheres weiß.
Dabei muss ich allerdings wieder darauf zurückkommen, dass alle diese Instrumente, die Ihnen hier vorliegen, eben auch im Zusammenhang mit der von mir eingangs umrissenen spezifisch politisch-philosophisch orientierten Wissenschafts-Konzeption, und letztlich sogar als unleugbarer Bestandteil dieser Konzeption, entstanden sind und insofern auch nicht einfach konfliktlos als ’deutsch’, sondern, genauer betrachtet, eher in bestimmter Weise als spezifisch ’ostdeutsch’ zu verstehen sind.
Denn es handelt sich hier um Musikinstrumente, die sowohl hinsichtlich der Motivationen ihres Zustandekommens als auch in Hinsicht auf den geographischen und historischen Ort ihrer konkreten Entstehung untrennbar mit der DDR verbunden sind.
Auch zu dieser Problematik lasse ich mir im Anschluss an meine nunmehrigen Darlegungen gerne weitere Fragen stellen.
*
Nun aber konkret zum ersten Schwerpunkt meines heutigen Vortragsvorhabens, zu welchem ich mit den von mir entwickelten konischen Schalmeien – so wie sie hier vor Ihnen liegen – beginnen möchte.
Dazu eine G-Schalmei mit hölzernem Schallbecher aufnehmen.
Zunächst hatte ich ca. 1978/79 eine musikantisch effektiv verwendbare konische Schalmei in G-Stimmung zustande gebracht, bei der es sich, genauer betrachtet, keineswegs um eine Kopie nach historischer Vorlage, sondern letztlich doch eher um einen Neuentwurf aufgrund von verschiedenen Erkenntnissen zu historischen Vorlagen handelt.
Dieser Instrumententyp wurde dann auch in verschiedenen Musikantenformationen genutzt und gehörte in der ersten Hälfte der 80er Jahre mit zu den verbreitetsten Schalmeien in der DDR, wobei Melodiepfeifen dieser Art dann auch in der ’Deutschen Dudelsackspieler Runde / DDR’, in welcher zuweilen mehr als zehn Dudelsäcke zusammen spielten, vorwiegend verwendet wurden.
Dazu drei Schalmeien-Exemplare eingehender vorstellen:
- ein älteres Exemplar mit Holzschallbecher, Oboenrohr und ursprünglicher Windkapsel;
- ein Exemplar mit neuem Schallbecher und vielen ’Mensur-Korrekturen’;
- ein entsprechend weiterentwickeltes modernes, chromatisches Exemplar mit Überblasklappe und Feinstimmeinrichtung.
Dieser Schalmeientyp kann sowohl als Dudelsackpfeife aber auch verschiedenartig mundbeblasen genutzt werden:
- Dazu mit Lippenansatz anblasen;
- frei in der Mundhöhle anblasen;
- mit Windkapsel anblasen; und
- dazu auch die Feinstimmeinrichtung entsprechend vorführen.
Außerdem zeichnet sich dieser Schalmeientyp (gerade auch im Unterschied zu anderen dann damals und auch heute noch von anderen Instrumentenbauern hergestellten, ähnlichen konischen Dudelsackpfeifen) durch jeweils folgende Besonderheiten aus:
- Das Instrument verfügt über einen angesetzten beweglichen Schallbecher;
- über eine spezielle Windkapsel (zu der ich mich noch gesondert äußern werde); und über
- eine besondere Tonskala mit tiefem Leitton (Fis) (über den viele andere spätere Instrumente von anderen Herstellern nicht verfügen) sowie über eine chromatische Tonfolge im oberen Tonbereich vor dem Oktavton als erstem überblasenen Ton, und einem entsprechend praktikablen Tonumfang vom tiefen Fis bis A als zweitem überblasenem Ton. Also einer Tonskala, innerhalb der sich zumindest die beiden Dur-Tonarten G und C mühelos spielen lassen. Dazu den Normalumfang und den chromatischen Bereich des Instrumentes anblasen
- Problematisch war dabei das Greifen des tiefsten Tonloches mit dem kleinen Finger der rechten Hand; sowie
- die von mir stets als entsprechend dudelsackspezifisch empfohlene „halbgedeckte“ (also nicht ’blockflötenartige’) Griffweise. Dazu entsprechende Griffe demonstrieren
- Außerdem wurde das Instrument von Anfang an mit einer besonderen Metallhülsenaufnahme für den Tongenerator ausgestattet, welche allerdings seitens des ASMW in Markneukirchen – also ’quasi staats-amtlich’ - immer wieder als „Fehlkonstruktion“ und als „Traditionsverletzung“ kritisiert wurde, aber meiner Auffassung nach folgende Vorteile hat: Dazu das unproblematischen Verschieben des Tongenrators ohne Korkdichtung verdeutlichen:
- Es ergibt sich nur ein sehr geringer ’Zwischenhohlraum’ beim nachstimmenden Herausziehen des Tongenerators, wobei auch
- ein sicheres und leichtes Verschieben des Tongenerators gewährleistet werden kann, was von mir pespektivisch auch im Sinne der
- später dazu von mir vorgesehenen Feinstimmeinrichtung bedacht war, welche dann in zwei Varianten entwickelt wurde:
- Mit fest eingelassener Tongeneratorenhülse, so dass eine dort gegebenenfalls erforderliche Erneuerung der Doppelmembranen nur an diesem Gesamtelement möglich ist,
- oder mit jeweils nur eingebundenem Tongenerator, welcher dann also auch jederzeit ausgewechselt und entsprechend neu eingebunden werden kann.
Die seitherigen Weiterentwicklungen dieses Schalmeientyps im Laufe von nun mehr als dreißig Jahren führten dann (einschließlich dieser von Anbeginn stets mitbedachten Feinstimmeinrichtung) zu folgenden Veränderungen:
- Verfeinerungen der Mensur, leichte Veränderungen des Konus
- Ein nunmehr etwas anderer Klang wegen des inzwischen veränderten Tongenerators, den ich jetzt aus bestimmten Plaste-Folien selbst herstelle. Dazu die entsprechenden Klangunterschiede vorstellen
- Das Instrument verfügt nun mit entsprechenden ’Griffloch-Doppelbohrungen’ über eine vollchromatische Tonskala. Dazu entsprechende Halbtonbeispiele vorführen
- Es wurde zudem mit einem ganz anderen Schallbecher ausgestattet, welcher die folgenden zusätzlichen Möglichkeiten bietet:
- Verbesserte Nachstimmmöglichkeiten der unteren Töne.
- Möglichkeit eines weiteren tieferen Halbtons (also bis F) durch Schrägstellen der Schallbecherscheibe am Körper (Oberschenkel, Knie etc.); Dazu das tiefe F Anspielen
- Abstoppmöglichkeiten der Melodiepfeife durch abdichtendes Aufsetzen des unteren Schallbecherrandes.
- Außerdem ermöglichen sich damit entsprechende Vibrato- und auch Tonregulierungsmöglichkeiten besser als mit den vormaligen Schallbechern aus Holz. Dazu Vibrato und Abstoppen vorführen.
Dieses Instrument kann nun auch mit einer zusätzlichen ’Überblasklappe’ ausgerüstet werden, wodurch ein Gesamtumfang von mehr als zwei Oktaven (vom tiefen F bis zum hohen A) ermöglicht wird und damit auch der übliche Tonumfang der Melodiepfeife der Irish Union Pipe übertroffen wird.
Dazu zunächst kurzes Anspielen des Gesamt-Tonumfanges.
Durchreichen aller drei Exemplare.
*
Nach meinen ersten konischen Dudelsackpfeifen in G-Stimmung stellte ich dann auch eine kleinere konische Schalmei in Bb-Stimmung her, welche von mir später ebenfalls wesentlich weiterentwickelt wurde, und die in ihrer heutigen Form, im Vergleich zur soeben vorgestellten Schalmei in G, über die Besonderheit verfügt, dass an diesem Instrument der ebenfalls bewegliche Schallbecher das tiefste Griffloch trägt, welches damit also für entsprechend unterschiedliche Fingerhaltungen auch jeweils individuell ’eingedreht’ werden kann.
Ansonsten gilt (abgesehen vom andersartigen Schallbechers) das Gleiche wie zu dem großen G-Instrument, wobei allerdings meine Versuche auch diese kleinere Schalmei als chromatisches Instrument zu spielen, nicht sonderlich erfolgreich waren, so dass ich es dann nur noch mit der Doppellochbohrung für den Ringfinger der linken Hand ausgestattet habe, und sich so zumindest die Dur-Tonarten Bb, Eb und F bequem spielen lassen. Dabei ist aber auch damit ein entsprechender (hier freilich nicht vollständig chromatischer) Tonumfang von mehr als zwei Oktaven spielbar, wobei allerdings das hohe C der dritten Oktave nur schwierig, mittels besonders ’harter’ Doppelrohrblätter zu erreichen ist.
Dazu Anblasen des Instrumentes
- mit Lippenansatz
- mit Windkapsel (überblasen!)
Durchreichen des Instrumentes zusammen mit zwei unterschiedlichen Feinstimmaufsätzen.
*
Als drittes konisches Instrument möchte ich Ihnen die kleine Schalmei in C-Stimmung vorführen, zu welcher, im Unterschied zur Bb-Schalmei, für die damals unter den Neo-Folkloristen in der DDR weniger Interesse bestand, doch ein stärkeres Interesse (so auch im Sinne einer Kombination mit der großen G-Schalmei) entstanden war.
Dazu kurzes Windkapsel-Anblasen des konischen C-Instrumentes bis zum überblasenen D
Durchreichen auch dieses Instrumentes.
Mit der Herstellung solcher Schalmeien wurde von mir noch in der DDR (eben als erwünschte Ergänzung zur üblichen G-Schalmei) begonnen; wobei ich dann ab 1990 auch ganz andere technische Möglichkeiten nutzen konnte, und später dafür
- kleinere spezielle Tongeneratoren-Hülsen und
- neuere Plastematerialien für den Tongenerator verwendet habe und dann auch
- mit moderneren, hochpräzisen Konus-Reibahlen experimentieren konnte, und sich zudem
- ganz neue Möglichkeiten der vielfältigen Nutzung bestimmter Präzisionsröhrenmaterialen ergaben.
Es finden sich an dieser Klein-Schalmei ansonsten wieder all die äußeren Merkmale des in Bb gestimmten konischen Instrumentes, wobei die Überblasklappe hier vor allem für die bessere Intonation des zweiten überblasenen Tones (hohes D) genutzt wird.
*
Nun möchte ich von mir hergestellte zylindrische Doppelrohrblatt-Schalmeien vorstellen, welche ich als ’Dolzainas’ auffassen und bezeichnen möchte, wobei dazu natürlich auch an solche bekannteren Instrumente wie etwa ’Krummhorn’ und ’Cornamusa’ zu denken ist, deren Namen freilich für meine entsprechenden zylindrischen Doppelmembran-Instrumente, welche alle über eine Innen-Bohrung von lediglich 4mm Durchmesser verfügen und auch ansonsten ganz anders konzipiert sind, kaum als zutreffend akzeptiert werden könnten.
Mit diesen ’Dolzainas’, also sozusagen diesen ’geraden Krummhörnern’, habe ich mich im Zusammenhang mit meinem ersten selbstgebauten Hümmelchen-Dudelsack (also etwa seit 1980) intensiver befasst und dabei zunächst auch an dessen Melodiepfeifen-Tonskala gehalten..
(Gegebenenfalls weitere ’Dolzaina Kommentare’ in freier Rede)
Ich möchte dazu mit dem kleinsten dieser von mir vor allem in drei Größen hergestellten Instrumente beginnen.
Dazu Vorzeigen und kurzes Anblasen einer kleinen Dolzaina in D/G
Alle meine ’Dolzaina-Varianten’ unterschiedlicher Größe sind mit bestimmten, für derartige Instrumente ganz neuartigen Besonderheiten ausgestattet:
- Im oberen Stimmbereich der durchgehenden 4mm-Röhre befindet sich stets eine entsprechend präzise Tongenerator-Metallführung gleichen Durchmessers.
- Die Doppelmembranen des Tongenerators sind auf einer extrem dünnwandigen Rohrblatthülse mit entsprechend angepasstem Durchmesser aufgebunden und also entsprechend praktikabel innerhalb dieser Metallröhren-Führung verschiebbar.
- Am Ende des jeweiligen Dolzainakörpers befindet sich ein verschiebbarer ’Schallbecheraufsatz’.
- Für den Zeigefinger der linken Hand ist jeweils eine Doppellochbohrung zuständig, so dass für das Melodiespiel auf diesen Instrumenten jeweils zumindest zwei Dur-Tonarten nahe liegen.
Dazu entsprechendes Vorführen und weitere Ausführungen bzw. entsprechende Hinweise:
- zur Präzision der oberen „Doppelschrägbohrungen“ und diesbezüglicher Fingerhaltungen
- zu den Dolzaina-Varianten ohne Doppellochbohrung sowie mit ’Leitton’
- zur Nachstimmbarkeit der Instrumente mit mühelos ’verschiebbarem Tongenerator’
- zu den Klang- und Lautstärkenveränderungen mittels der ’Schallbecherhülse’
- zur gedeckte Spielweise
- Für das Spiel dieser Instrumente ist kein Lippenansatz vorgesehen oder zu empfehlen.
Durchreichen zwei verschiedener ’Klein-Dolzainas’:
- mit einfacher Schrägbohrung und
- mit Doppelloch-Schrägbohrungen
*
Als nächste Variante möchte ich eine etwas größere Dolzaina in C/F vorstellen, zu der nun auch auf die
- Besonderheit einer durchgehenden 4 mm-Metallröhre sowie der hier
- weniger problematischen Doppelloch-Schrägbohrung hingewiesen werden kann.
Dazu wiederum kurzes Anspielen eines solchen Exemplares und
Durchreichen einer entsprechenden C/F Dolzaina mit innerer Metallröhre
*
Als letzte Beispiele für diesen Schalmeientyp möchte ich die wiederum größeren Dolzainas in Bb/Eb vorstellen, bei welchen
- aus Gründen der Präzision, eine durchgehende Metallröhre oftmals noch eher zu empfehlen ist und
- später erste Umfangserweiterungen mittels zweier Klappen vorgenommen wurden, zu denen ich nun auch auf die
- Besonderheiten der hier vorliegenden Art von spezifisch ’bastlerischer’ und überaus vielseitig und variabel einsetzbarer Klappenanbringung verweisen kann.
- Damit konnten dann auch weitere Klappenanfügungen, einschließlich einer ’Überblasklappe’, für eine entsprechende ’Überblasbohrung’ (nur 0,4 mm Durchmesser!) vorgenommen werden - deren Funktionsweise ich allerdings erst später am Dudelsack mit Blasebalg vorführen möchte.
Dazu Vorführen erster, auch mundbeblasen nahe liegender Überblasmöglichkeiten (hohes C und D!) an einem mit nur zwei tonumfangserweiternden Klappen ausgestatteten Bb/Eb-Instrument.
Durchreichen von zwei Varianten der Bb/Eb Dolzaina mit Windkapsel
- Einfaches Exemplar ohne Klappen
- Exemplar mit zwei Klappen
*
Die hier verdeutlichte Entwicklung all dieser konischen und zylindrischen Schalmeien erfolgte letztlich stets mit dem Gedanken an deren Nutzung als Dudelsack-Melodiepfeifen, wozu dann sowohl an mundbeblasene als auch an blasebalgbetriebene Dudelsackinstrumente zu denken war.
Ich möchte nun auf die Besonderheiten meiner entsprechenden Dudelsack-Instrumente eingehen und dabei mit mundbeblasenen Exemplaren (zunächst ohne Bordunpfeifen) beginnen.
Dazu kurzes Vorführen/Anblasen eines einfachen Dudelsackes und entsprechendes Erläutern von sieben Besonderheiten derartiger Dudelsackinstrumente:
- Die Windkapseln aller meiner Schalmeien sind jeweils auch als Anblasrohr am Dudelsack nutzbar, wobei ich persönlich auch gerne entsprechend kürzer konzipierte ’Anblasrohr-Aufsätze’ aus feuchtigkeitsunempfindlichen Plastewerkstoffen nutze. Dazu kurzes Vorführen/Erläutern der entsprechenden Spielhaltungsbesonderheiten.
- Dafür wurde ein entsprechend genormt-austauschbares und weitgehend feuchtigkeitsunempfindliches Klappenventilelement aus Plastematerial entwickelt, welches jeweils in eine
- aus Plastematerial und Metall bestehende Aufnahmebuchse eingesetzt wird, welche wiederum in eine völlig feuchtigkeitsunempfindliche Sackbuchse eingepasst ist.
- Diese ’Anblasrohr-Sackbuchse’ ist wiederum in besonderer Weise im Sack eingebunden, so dass deren Position eine jeweils sichere Ausrichtung des Anblasrohres in Richtung auf den Mund des Spielers ermöglicht.
- Solche Sackbuchsen aus Plastematerial werden bei meinen Dudelsäcken auch als Aufnahme für die Bordunpfeifenfassungen verwendet.
- Im Hals meiner Dudelsäcke ist eine ebenfalls genormte, aber wieder anders gestaltete Plaste-Buchse eingebunden, die an jedem solchen Sack ein jeweils schnelles Austauschen von verschiedenen Melodiepfeifen ermöglicht.
- Dazu wurden für alle Schalmeientypen jeweils entsprechend einheitlich genormt-passende winklige Dudelsack-Kopfstücke aus Metall entwickelt, welche auch nach jedem Wechsel den Schutz des Tongenerators garantieren und so auch zum nachträglichen Trocknen sicher abgelegt und transportiert werden können.
Dazu eingehenderes Vorführen mit entsprechend unterschiedlichen Spielpfeifen und
- dem Wechseln von Windkapsel zum Dudelsack-Anblasrohr
- der Anblasrohr-Mundausrichtung beim Aufblasen bzw. bei entsprechender Sackhaltung
- dem Austausch verschiedener Melodiepfeifen mit Sackhals-Winkelköpfen und
- der Ablage der Melodiepfeifen mit Winkelkopf zum Trocknen usw.; d.h. also:
- Man kann mit einem solchen Sack und verschiedenen dazu passenden unterschiedlichen Melodiepfeifen eine jeweils schnelle Verwandlung von einem zum anderen Dudelsacktyp vornehmen – was ich ja auch als Musikant ständig tue.
- Ebenso kann auch mit jeweils austauschbaren Bordunpfeifen verfahren werden, sobald auch eine entsprechende Bordunbuchse im Sack eingebunden ist; - wodurch sich dann noch weitere Besonderheiten ergeben.
Dazu auch einen Doppelbordun (C-Oktav) an einem Sack mit Bordunfassung (oben oder seitlich) vorführen
Durchreichen eines entsprechend
- kompletten Anblasrohres mit Plasteventil-Einsatz und dazugehörigen Sack-Buchsen
- eines Sackhals-Winkelstückes und
- einer Doppelbordunfassung mit Sack-Aufnahmebuchse
Zu den Besonderheiten meiner Bordunkonstruktionen gehört dabei
- die Verwendung von Doppelmembrantongeneratoren
- die Verwendung präziser Metallröhren und die dadurch gegebene
- Möglichkeit, auch größere ’Umstimm-Bereiche’ ohne die akustischen Turbulenzen von ’Bordun-Zwischenhohlräumen’ zu bewältigen. Dazu ein spezielles Einzel-Bordun-Beispiel vorführen;
- Die Verwendung speziell genormter Doppelbordunfassungen, womit wiederum das schnelle Austauschen von Bordunpfeifen ermöglicht wird.
Dazu Vorführen eines einsprechend mundbeblasenen Doppel-Bordundudelsackes mit konischer C-Pfeife und dem dabei dann wieder problematischen Wechsel zu einer zylindrischen Pfeife - und dann wiederum zur großen konischen G-Pfeife.
Im Ensemblespiel mit meiner Gruppe und anderen Instrumentalkombinationen ziehe ich es allerdings aus musikantischen Gründen zumeist vor, möglichst ohne Bordunpfeifen zu spielen, wodurch auch das jeweilige Auswechseln von Melodiepfeifen unterschiedlicher Konstruktionsart und unterschiedlicher Tonarten, stets unproblematisch ist.
*
Abschließend möchte ich vier jeweils mit zusätzlichem Blasebalg ausgestattete Dudelsäcke vorstellen, bei denen es sich - ganz im Sinne meines eingangs umrissenen ’dritten Schwerpunktes’ - jetzt auch um gänzlich neuartige, deutsche Dudelsackinstrumente handelt.
Erstens
Ein neuartiger Bock mit erweiterten Entwicklungsmöglichkeiten
Unter den traditionellen deutschen Dudelsackinstrumenten Schäferpfeife, Hümmelchen und Bock waren bislang nur bei letztgenannten Instrumenten Blasebälge üblich, was auch bei den traditionellen Böcken der bei Ihnen exponierten Musikinstrumentensammlung deutlich zu erkennen ist, wobei dort auch gut zu erkennen ist, in welcher Größe solche traditionellen Blasebälge bislang angefertigt wurden.
Mein inzwischen völlig anderes Blasebalg-Konzept sowie die verstärkte Verwendung bestimmter Metallmaterialien ermöglicht mir nun auch die Herstellung von leichteren und entsprechend kleiner gestalteten Blasebalg-Dudelsäcken. Dazu möchte ich Ihnen nun Gelegenheit zu einem unmittelbaren Kennenlernen der ’Innenkonstruktion’ und der entsprechenden ’Handlichkeit’ eines solchen Blasebalges geben.
Durchreichen eines halbfertigen und eines fertig gestellten Blasebalg-Exemplares.
Die weiteren Vorteile dieser Balg-Konstruktion ergeben sich hinsichtlich
- des entsprechend angenähten und also auch schadlos auswechselbaren Lederteils;
- der kompakten und körperangepassten Formgestalt der Konstruktion, welche auf Grund ihrer ’Federgelenkmechanik’ jegliches Anschnallen des Instrumentes am Oberkörper und am Arm des Spielers überflüssig macht und so auch
- das sofortige Aufnehmen und Anspielen sowie das problemlose Ablegen eines damit ausgestatteten Dudelsackes ermöglicht.
Dazu die entsprechenden grundsätzlichen Vorteile gegenüber traditionell anzuschnallenden Blasebälgen zunächst an einem kleineren Instrument mit konischer Melodiepfeife verdeutlichen.
Das von mir mit einem solchen Blasebalg ausgestattete Bock-Instrument ist nun ebenfalls einfacher in Betrieb zu nehmen als die ansonsten an Arm und Oberkörper umständlich anzuschnallenden Böcke traditioneller Bauart.
Dazu Vorführen des Aufnehmens und Anspielens meines nunmehrigen Bock-Dudelsackes
Dieser auch ansonsten ganz neuartig konzipierte Bock-Dudelsack verfügt aber auch noch über weitere ’Neuartigkeits-Besonderheiten’.
- Sowohl die Melodie- als auch die Bordun-Pfeife dieses Instrumentes werden mit Doppelrohrblättern betrieben.
- Die Bordunpfeife, welche sich bei dieser Konstruktion (ähnlich wie etwa auch bei manchen gegenwärtigen polnischen Blasebalg-Böcken) nicht hinter, sondern vor dem Körper des Spielers befindet, kann dort mittels einer besonderen ’Stimm-Zug-Vorrichtung’ jeweils bequem nachgestimmt, aber auch abgeschaltet werden.
- Diese wesentlich aus Metallröhren bestehende Bordunpfeifenkonstruktion verfügt auch über einen entsprechend neuartigen ’Verkürzer’ aus Metall, welcher in dieser Machart nicht nur in traditionell dreifacher, sondern auch entsprechend fünffacher ’Rankett-Verkürzung’ angelegt sein kann und auch insofern zur Verkleinerung des Instrumentes beiträgt. Durchreichen eines entsprechend fünffach angelegten ’Bordunverkürzers’.
- Durch eine spezielle winkelförmige Metallröhrenkombination an der Blasebalgseite des Sackes ergeben sich wiederum ganz spezielle Neuartigkeits-Besonderheiten:
- Auf diese Weise macht sich bei entsprechenden Dudelsackinstrumenten nun sowohl für die einströmende Blasebalg-Luft als auch für die ausströmende Bordunpfeifen-Luft insgesamt nur eine entsprechende Locheinschneidung in das Material des Sackes erforderlich.
- Die Gesamtkonstruktion des Instrumentes wird dadurch (also indem die Röhre für die einzuführende Blasebalgluft sozusagen in der Buchse für die Bordunaufnahme ’eingelagert’ wurde) auch insgesamt stabiler.
- Damit lässt sich dann auch die ’Ausrichtung’ der Bordunpfeife vor dem Körper des Spielers jeweils individuell einstellen bzw. verändern.
Dazu Vorführen entsprechender Bordun-Richtungs-Veränderungen
Durchreichen von zwei entsprechend winkelförmigen Metallröhrenkombinationen mit Spezial-Ventil, Sack-Aufnahmebuchse und verschiedenartigen Bordunpfeifenbuchsen.
- Für die in der Tradition von Bock-Dudelsäcken obligatorisch trichterförmig zu gestaltenden Schallbecher an Melodie- und Bordunpfeifen, welche traditionellerweise bislang vorwiegend aus Tierhörnern und/oder Blech etc. hergestellt wurden, habe ich für diese Instrumentalkonstruktion entsprechend aus Holz gedrechselte Schallbecher in der Machart meiner ersten konischen G-Schalmei genutzt, deren Verwendung sich wiederum auf den jeweils ’bocktypischen’ Klang des Instrumentes auswirkt, welcher in dieser Weise dann also eher durch die Form entsprechender Schallbecher und die entsprechend zylindrischen Bohrungen der Pfeifen, als etwa durch die Verwendung der von mir hier im Sinne eines entsprechenden ’Experimentalmodells’ bevorzugten Doppelrohrblatt-Tongeneratoren bedingt ist.
- Ob sich solche Tongeneratoren auch innerhalb der bisherigen Tradition der Entwicklung von Bock-Dudelsäcken nachweisen lassen, kann vielleicht als eher unwahrscheinlich gelten, aber ihre entsprechende nunmehrige Verwendung ermöglicht allein schon an der Melodiepfeife des Instrumentes die entsprechende Erprobung all der Novitäten, die ich bereits für entsprechend zylindrische Hümmelchen-Melodiepfeifen nutze. Denn außer der natürlich auch für Hümmelchen- und Bock-Melodiepfeifen möglichen Anfügung entsprechender Feinstimm-Aufsätze wären da vor allem entsprechende
- Ton-Umfangserweiterungen durch Klappenanfügungen für den unteren Register solcher Melodie-Pfeifen sowie
- weiterführende Umfangserweiterungen mit Klappen im Sinne des Duodezim-Überblasens im oberen Register solcher Pfeifen zu erproben.
*
Zweitens
Ein Hümmelchen mit neuartig erweiterter Melodiepfeife
Die bereits erläuterte zylindrische Melodiepfeife mit Duodezim-Überblasklappe kann ich nun an einem Dudelsack mit Blasebalg - also ohne den störenden Einfluss feuchter Atemluft - entsprechend sinnvoll betreiben, da die an meinem ’Experimentalmodell’ nur 0,4 mm starke Überblasbohrung ansonsten allzu schnell durch Kondenswasser blockiert würde.
- Dazu können nun aber auch weitere ’Entwicklungs-Perspektiven’ bezüglich eines entsprechend lautstärkeren Instrumentes mit etwa 5 mm Melodiepfeifen-Innenbohrung bedacht werden, wobei
- konstruktive Erweiterungen entsprechender ’Hümmelchen-Instrumente’ dann auch hinsichtlich von nun noch zusätzlich anzubringenden Bordunpfeifen zu bedenken sind, welche dann auf der Basis von leicht verschiebbaren Metallröhrenkonstruktionen auch in vielfältig ein- und um- stimmbarer Weise konzipiert werden könnten.
Dazu das balgbetriebene Duodeziem-Überblasen einer vierklappigen Hümmelchenpfeife vorführen.
Durchreichen einer ’Überblas-Klappen-Hümmelchenpfeife’ mit Winkelkopfstück und
eines entsprechend halbfertigen Melodiepfeifen-Rohlings mit sichtbarer 0,4 mm Überblas-Bohrung.
*
Drittens
Ein ’Wechselbordun-Hümmelchen’ mit weiteren Neuerungen
Bei diesem Instrument handelt es sich ebenfalls um einen notwendigerweise mit Blasebalg zu betreibenden Dudelsack, bei welchem sich diese Notwendigkeit aber zunächst (solange seine Melodiepfeife noch nicht mit der bereits erläuterten Überblasklappe ausgerüstet ist) nur aus der in besonderer Weise ’gebogen’ gestalteten Metall-Röhren-Konstruktion der entsprechenden ’Umschalt-Bordun-Pfeife’ ergibt, denn dortige Kondenswasseransammlungen würden ansonsten zu ständigen Intonationsunsicherheiten und dann auch zum Ausbleiben ihres Tones führen.
Dazu vorführen bzw. erläutern,
- des Melodiespiels ohne Bordunton,
- des Abschaltens der Melodiepfeife,
- des Ein- und Aus- Schaltens der Bordunpfeife,
- des Umschaltens zweier Borduntöne während des Melodiespiels,
der damit vorliegenden Besonderheiten innerhalb bisheriger ost- und westeuropäischer Dudelsackentwicklungen sowie
der damit nun auch für solche Hümmelcheninstrumente deutlich vorliegenden und umfassender zu bedenkenden Weiterentwicklungsmöglichkeiten entsprechender Melodie- und Bordunpfeifen-Konstruktionen.
*
Viertens
Eine weiterentwickelte Form der deutschen Schäferpfeife
Nun können auch die modernisierten konischen als Dudelsackpfeife mit Blasebalgbetrieb und gegebenenfalls in Kombination mit verschiedenen Doppelbordun-Pfeifen angespielt werden.
Dazu nochmaliges Vorführen und Erläutern:
- des Gesamtumfanges der Melodiepfeife über zwei Oktaven von ’tief F’ bis ’hoch A’ in sitzender Spielposition mit Blasebalg sowie
- der nunmehr besonderen Möglichkeiten des speziellen Schallbechers:
- Abstoppen mit Hilfe des Schallbecherandes
- Vibrato höherer und tieferer Töne
- Erreichen des tiefen F mittels Schrägstellung der Schallbecherscheibe.
*
Abschliessende Anmerkungen zur Neuartigkeit der hier vorgestellten
’Blasebalg-Sackpfeifen’
Diese vier Dudelsacktypen verfügen alle über die folgenden, neuartig konzipierten Instrumental-Besonderheiten:
- Eine jeweils präzise genormte Sackhals-Aufnahmebuchse für spezifisch ’auswechselbar-genormt’ gestaltete Röhrenwinkelköpfe, welche wiederum für die maßgerechte Aufnahme jeweils ganz verschiedenartiger Melodiepfeifen geeignet sind.
- Ein spezifisch modernisierter Blasebalg.
- Ein spezifisch gestaltetes ’Winkel-Röhren-Element’ für die in den Sack einströmende Blasebalgluft, welches dabei zugleich als jeweilige ’Bordunaufnahmebuchse’ konstruiert ist.
Allein schon insofern kann nun auch die mit diesen Elementen ausgestattete Form entsprechend weiterentwickelter Schäferpfeifen als ein durchaus neuartiger deutscher Dudelsacktyp angesehen werden, welcher zudem mit seiner nunmehr spezifisch chromatisch und überblasbar weiterentwickelten Melodiepfeife auch den diesbezüglichen Tonumfang aller bisherigen traditionellen Dudelsackinstrumente übertrifft.
Für diesen Instrumententyp können dann auch bestimmte weiterführende Möglichkeiten hinsichtlich der hier anzukoppelnden Bordunpfeifenkombinationen (einschließlich der Möglichkeit. auch dort entsprechend ’schlank gestaltete Rankett-Verkürzer aus Metall’ sowie praktikable Umstimm- bzw. auch entsprechende Abschalt-Vorrichtungen einzusetzen) bedacht werden.
Bei den anderen drei Dudelsacktypen begründet sich ihre Neuartigkeit, neben der Aufnahmefähigkeit von entsprechend ’genormt-auswechselbaren Sackhals-Winkelköpfen’, dem völlig neuartigen Blasebalg und der entsprechenden ’Winkel-Röhren- Bordunafnahme’, ebenfalls durch eine jeweils weitere Instrumental-Spezifik:
- Bei dem vorliegenden Bockinstrument ergibt sich diese (neben einer Reihe von weiteren Detail-Innovationen) vor allem hinsichtlich seiner Tongeneratoren, zumal deren Positionierung in der Melodiepfeife nun auch eine dortige ’Ton-Umfangserweiterung’ nach Maßgabe der entsprechenden Klappenkonstruktion des diesbezüglich weiterentwickelten Hümmelchen-Instrumentes mit überblasbarer Melodiepfeife nahe legt.
- Das dazu anschließend vorgestellte Hümmelchen-Instrument aber muss gerade wegen dieser, in der bisherigen Geschichte zylindrischer Doppelrohrblatt-Instrumente bislang ungenutzten (bzw. ’nicht bekannten’) ’Duodeziem-Überblasmöglichkeiten’, als ein prinzipiell ganz neuartiges Blasinstrument begriffen werden, welches gerade als Dudelsack nun ebenfalls noch weitere Entwicklungsmöglichkeiten nahe legt.
- Bei dem dann vorgelegten Doppelrohrblatt-Hümmelchen mit Wechselbordun ist dessen Neuartigkeit zunächst dadurch begründet, dass sich bei diesem Instrument eine signifikante Vermischung (oder auch ’Kopplung’?) von organologischen Besonderheiten (sowohl ’konstruktionstechnischer’ als auch ’spieltechnisch-klangtechnischer’ Art) aus ost- und west- europäischen Dudelsackkulturen vermerken lässt, welche hier insbesondere durch den diesbezüglich neuartig konstruierten Wechselbordun realisiert werden konnte, wobei offensichtlich ist, dass die hier entsprechend nahe liegenden Weiterentwicklungen bzw. ’Erweiterungen’ nun sowohl in Hinsicht auf ein mögliches Überblasen der Melodiepfeife als auch (ebenso wie bei dem zuvor vorgestellten Hümmelchen-Instrument oder eben auch der neuartigen ’Schäferpfeife’) auf zusätzlich anzufügende Bordunpfeifen mit entsprechend praktikabel erweiterten Umstimmmöglichkeiten bedacht werden können.
*
Anmerkungen/Quellen:
(01)
Zur Eröffnung der Diskussion beabsichtige ich zunächst auf ein der Musikhochschule des Saarlandes von mir vorgeschlagenes Projekt hinzuweisen, welches sich wiederum auf meine Aktivitäten zur Herstellung von vergleichsanalytischen Experimentalmodellen sowie all den damit im Zusammenhang eben auch entsprechend spielfähig ausgereift entstehenden Musikinstrumenten aus meiner Werkstatt bezieht und nun insbesondere im Sinne der weiteren finanziellen Sicherung des künftigen Erhalts und entsprechender weiterer Förderung dieser Musikinstrumentenausstellung konzipiert ist.
Ich hatte, bereits im Zusammenhang mit der Schenkungsvereinbarung zu meiner vormals privaten Musikinstrumentensammlung, den Standpunkt vertreten, dass sowohl meine zu meinen Lebzeiten noch von mir persönlich-musikantisch genutzten Musikinstrumente als auch alle die, die weiterhin von mir im Sinne meiner ’experimental-technischen’ und persönlich-musikantischen Aktivitäten neu hergestellt werden, letztlich ebenfalls als Bestandteil meiner wissenschaftlichen Sammlungsschenkung gelten.
Die dabei bereits gegenwärtig, aber wohl auch künftig noch anfallende Vielzahl von Schalmeien bzw. Dudelsackpfeifen etc., welche als zusätzliche Ausstellungsobjekte ohnehin kaum sinnvoll wären, sollten also - so meine Vorstellung und mein entsprechender Wunsch - im Sinne des Einwerbens künftiger Spendengelder genutzt werden.
Damit könnte bestimmten, für diese Musikinstrumentenausstellung engagierten Spendern auch die weiter motivierende Möglichkeit geboten werden, auf dem Wege eines entsprechend angemessenen (den Wert des jeweiligen Instrumentes freilich stets deutlich übersteigenden) Spenden-Betrages, in den Besitz eines jeweiligen Original-Instrumentes (gegebenenfalls auch mit entsprechendem Original-Brandstempel ’bhje.de’) zu gelangen, welches zuvor noch Bestandteil der entsprechend exponierten Sammlung war. Ein Instrument, welches er nun auch musikantisch nutzen bzw. als Original- Besitz ’in die Hand’ nehmen kann, während entsprechend gleiche Originale aus derselben Werkstatt weiterhin (nun auch besser ’finanziell abgesichert’) sicher als Exposita in den Räumen der Musikinstrumentenausstellung hinter Glas zu besichtigen sind.
In diesem Sinne stehe ich also der Musikhochschule des Saarlandes weiterhin auch als ’Hersteller’ von entsprechenden (dafür dann auch gesondert abgepackten) ’Spenden-Instrumenten’ und nötigenfalls auch als ’Hinweisgeber’ zu entsprechenden ’Wert-Fragen’ zur Verfügung.
**
*