Vortrag
anlässlich des 10 jährigen Bestehens
der “Schweizer Bambusflötengilde“ in Deutschland
Sie sehen hier vor mir als erstes eine Reihe von unterschiedlichen Panflötentypen,
über die ich am Anfang meines heutigen Vortrages(01) kurz zu Ihnen sprechen möchte, obwohl ich weiß, dass Sie im Sinne ihres Bambusflötenkurses doch eher
an Längsflöten, insbesondere an blockflötenartigen Instrumenten, interessiert
sind. Ich will Sie mit diesen Geräten auch nicht unbedingt auf andere
Flötenbereiche hinlenken, sondern diese Instrumente zunächst als Einstieg für
meine heutigen Darlegungen benutzen, und zwar indem ich damit auf zwei Aspekte
hinweisen möchte:
Zunächst
möchte ich gleich zum Anfang deutlich machen, dass gerade
dieses Material, welches ich hier benutzt habe (also ganz profane PVC-Röhren,
die zumeist als Installationsmaterial in Baumärkten recht preiswert zu erhalten
sind), trotz seines zumeist wenig attraktiven Aussehens doch (allein schon aus
akustischen und verarbeitungstechnischen Gründen) ganz hervorragend für die
Herstellung bestimmter Blasinstrumente, vor allem aber zur Herstellung
wissenschaftlich effektiv nutzbarer Experimentalmodelle, mit denen ich gerne
bestimmte Forschungen(02) betreibe,
geeignet ist. Insbesondere auch, weil dieses
Material beim Anblasen kaum Feuchtigkeit aufnimmt, genügend stabil ist und
sich dabei auch durch solide Maßhaltigkeit ohne allzu große Toleranzen
auszeichnet. Außerdem möchte ich deutlich machen, dass sich solche
Plastematerialien, im Unterschied etwa zu vergleichbar verwendeten Metallröhren,
im Falle von stimmungsgefährdenden Temperaturveränderungen
besonders günstig verhalten, was gerade bei Panflöten besonders zu beachten
ist. Und Instrumente aus diesen dünnen Röhren liegen auch in der Hand des
Spielers besser als Instrumente aus Holz oder Metall, welche in der Regel aus dickeren
und schwereren Röhrenmaterialien hergestellt werden.
Alles wichtige Aspekte, die sich auch bei der Herstellung und
späteren Nutzung anderer Flötentypen aus derartigen Materialien vorteilhaft ausnutzen
lassen.
Außerdem möchte ich Sie nun noch auf wenigstens einige Spielbesonderheiten
für bestimmte Panflöten hinweisen, denn
sowohl die Anblastechniken als auch die musikantischen Umgangsweisen mit diesen
besonderen Instrumenten unterscheiden
sich in vielerlei Hinsicht ganz wesentlich von anderen Flöten. Auf sozusagen
„normalen“ Panflöten, also etwa im Tenor- oder Sopran- Bereich, die in einer
bestimmten Tonart – sagen wir (wie zumeist nahe liegend) mit einer Tonleiter
in C-Dur - eingestimmt sind, kann man zwar mit unübertrefflicher
Geschwindigkeit flinke Tonleitern rauf und runter rasen, es ist aber oft
überaus schwierig, größere Intervalle immer genau zu treffen, was bei anderen
Flöteninstrumenten viel sicherer und einfacherer geschieht. Also sind die Ton-
bzw. Röhrenabstände bei Panflöten auch als ein wichtiges Problem für die
Grundkonstruktion des ganzen Instrumentes genau zu beachten und zu bedenken.
Dazu möchte ich Ihnen dieses orangefarbene Instrument hier durchreichen,
welches ich noch aus den üblichen DDR- Materialien, die bei der Einrichtung von
Telefon-Anlagen verwendet wurden, hergestellt habe. Hier sind die Abstände
durch jeweiliges exaktes Ausfräsen der Klebestellen von Röhre zu Röhre so
gering wie irgend möglich gestaltet, was sich von meinen persönlichen Spielerfahrungen
her zwar als vorteilhaft erwies, bei der Herstellung des Instrumentes
allerdings überaus aufwändig und schwierig ist. Einfacher ist da schon das
durchaus solide An- und Zusammenbinden aller Röhren, wozu bei sicherer
Bindetechnik eine einzige solide Leiste, die dann auch noch hübsch gebogen
werden kann, ausreichend ist(03).
Zu den bereits genannten Nachteilen des Instrumentes (z.B. Treffunsicherheit bei größeren
Intervallen, bei schnellen Akkorden oder gar Akkordfolgen) kommt noch ein
anderer, der beispielsweise auch jedem Mundharmonika- oder auch Maultrommelspieler
geläufig ist: Jede neue Tonart verlangt eigentlich nach einem jeweils anderen,
entsprechend auf diese Tonart eingestimmten Instrument. Praktisch sieht dies aber
doch anders aus, zumal, wenn man mit ganz bestimmten Panflötentricks vertraut
ist, die ich (vor allem in den sechziger und siebziger Jahren) während meiner jährlichen
Fahrradtouren durch Osteuropa, insbesondere von rumänischen Zigeunern, gelernt
habe.
Ich
möchte Ihnen zunächst zeigen, dass sich auf jeder Röhre eines solchen ’Gesamt-Instrumentes’
ohne Weiteres durch Veränderung des „Anblaswinkels“ exakte Halbtonschritte spielen
lassen - ein entsprechendes Anwinkeln des Instrumentes nach oben bewirkt also eine
entsprechende Vertiefung des auf einer einzelnen Röhre gespielten Tones. Auf den
oberen, kürzeren Röhren des Instrumentes kann sogar problemlos Glissando und auch
„Vogelgezwitscher“ über größere Intervalle hinweg gespielt werden, - eine
Spieltechnik, die beispielsweise in Rumänien gerne genutzt wird.
Zur
Erhöhung eines Tones kann hingegen eine entsprechend dimensionierte Wachskugel
in das jeweilige Flötenrohr eingegeben werden, so dass sich eine jede solche
Panflöte demgemäß in andere Tonarten umstimmen und durch Ausschütten dieser
„Halbtonkugeln“ auch sofort wieder „zurückstimmen“ lässt.
Ganz
anders verhält es sich jedoch bei den zumeist viel größeren Panflöten, wie wir
sie vor allem aus Lateinamerika kennen. Diese allgemein in Terzen gestimmten
und zumeist in Paaren aneinandergelegt verwendeten Instrumente werden
vornehmlich zur akkordisch-rhythmischen Begleitung eingesetzt und in der Regel
kurz und scharf klingend angeblasen, indem der Spieler – auch ohne dass das
Instrument überhaupt mit seinen Lippen in Berührung kommen muss – einen konzentrierten
Luftstrahl in die Öffnungen der entsprechenden Röhren des Instrumentes richtet.
Nun möchte ich über
Längsflöten, und dabei zunächst über die lateinamerikanische Quena, sprechen,
die ich 1973 zu den Jugend-Weltfestspielen in Berlin zum ersten Mal kennen gelernt
habe. Ich gehe hier zunächst von der Größe des Normalinstrumentes aus, welches üblicherweise
in G gestimmt ist und in der Regel aus einem Natur-Röhrenmaterial hergestellt
wird. Das so gefertigte Instrument hat zwei deutliche Nachteile:
- Man kann es nicht „nachstimmen“
und
- das jeweils sehr spezielle und
insofern auch individuelle Mundstück, d.h. die „Anblaskerbe“, ist nicht ohne
das große Risiko, dabei leichtsinnigerweise das gesamte Instrument für immer zu
verderben, nachträglich optimierbar.
Die erste Innovation
an meinem Quena-Modell bezieht sich also darauf, dass
ich
das Flötenrohr und das Kopfstück - also das ’Mundstück’ mit der Anblaskerbe - (winklig,
eckig, rund, mit verschiedenen Anschärfungen und feineren Kerbwinkeln usw.) grundsätzlich
gesondert herstelle und erst nachträglich auf das Flötenrohr aufsetze. Daraus
ergeben sich zwei Vorteile, die ein ’Original-Instrument’ niemals haben kann.
Es
lässt sich nun exakt einstimmen (entsprechende Tricks mit Anblaswinkeländerungen
lassen sich aber – etwa im Sinne der Nutzung unterschiedlicher Klangfarben –
immer noch anwenden) und es kann außerdem mit Hilfe von auswechselbaren, also
individuell anzugleichenden Mundstücken sowohl für den Musikanten, der bereits
virtuos gesinnt ist und nach speziellen Raffinessen sucht, als auch für den,
der sich, noch ganz am Anfang, als Übender erst allmählich mit dem Instrument
vertraut machen möchte und dann erst allmählich herausfindet, welche Mundstücke
für ihn vielleicht am besten geeignet sind und womit er wohl gerne weiter üben
und vielleicht auch experimentieren möchte, dann nachträglich angepasst werden.
Die zweite
Innovation besteht darin, dass mit diesen Materialien
auch
die Herstellung ovaler Kopfstücke möglich ist, die wiederum eine deutlich
höhere Ansatzsicherheit für den Anfänger (vielleicht aber auch generell) bieten
und insofern eben Vorteile haben können, die mit dem Naturmaterial, aus welchem
diese Flöten normalerweise hergestellt werden, nicht so ohne weiteres erreicht
werden können.
Die dritte
Innovation, die ich an diesem Instrument vorgenommen habe,
ist
nun wieder von ganz anderer Art. Sie bezieht sich auf die Grifflöcher der Ton-Skala.
Ich
lege Wert auf eine leicht zu greifende chromatische Tonlochanreihung im Bereich
vor den ersten übergeblasenen Tönen. In dieser Weise habe ich auch später die Grifflöcher
meiner konisch gebohrten Doppelrohrblatt-Schalmeien bzw. entsprechender Dudelsackpfeifen
angeordnet. Und diese wurde von allen mir bekannten Musikanten nicht nur
problemlos akzeptiert, sondern zumeist auch (zumal von denen, die sich näher
damit beschäftigten) als besonders vorteilhaft hervorgehoben(04).
Und
außerdem habe ich,
als vierte Innovation,
am Fuße des Instrumentes noch einen Halbton angefügt,
der
dann mit dem für sonstiges Quenaspiel freien kleinen Finger der rechten Hand
bequem gegriffen werden kann.
Da
es diesen zusätzlichen tieferen Halbton aber bei den originalen Instrumenten
niemals gibt, habe ich hier auch die Möglichkeit vorgesehen, diesen
Halbtonschritt durch jeweiliges Hochschieben der dort installierten feinen
Messinghülse (mittels welcher diese „Halbton-Verlängerung“ zunächst ermöglicht
wurde) auch jederzeit wieder abzuschalten (was mit einem kurzen Handgriff möglich
ist) um so auch dem eigenwilligsten Traditionalisten wieder die Gewissheit zu
geben, dass er seine Quena eben auch in ihrer Original-Länge spielen kann, -
also ohne diese, von mir aber bevorzugte, Halbtonverlängerung. Diese (im Wesentlichen
durch die genaue Herausziehlänge dieser Messinghülse in Kombination mit dem
Durchmesser und dem genauen Sitz des untersten Griffloches) genau zu
berechnende Umschaltvorrichtung erfordert freilich einige Mühe bei der
Herstellung eines solchen speziellen Instrumentes. Und wenn diese
Halbtonverlängerung „eingeschaltet“ ist, ergibt sich auch tatsächlich ein
signifikanter Unterschied zum „Original“-Instrument, denn die
Überblaseigenschaften bzw. die „Tonalitäten“ eines solchen Instrumentes sind
gegenüber der originalen Quenalänge (tiefster Ton G) durchaus verschieden zu
denen durch diese Messinghülse verlängerten Instrumenten (tiefster Ton Fis),
was sich dann unter anderem auch für die Intonation bestimmter überblasener
Töne in der zweiten und dritten Oktave konfliktvoll auswirken kann.
Die fünfte
Innovation besteht nun darin, dass ich auch eine mit all diesen
Erweiterungen
versehene kleiner gebaute „Quenita“ (welche soweit mir bekannt ist, in der
lateinamerikanischen Folklore nicht vorkommt, - eher begegnen einem dort entsprechend
tiefere Instrumente , z.B. oft in F, seltener aber in E und auch tief D)
entwickelt habe, welche
in
C (also wie die meisten unserer üblichen Blockflöten usw.) gestimmt ist und sich
auch hervorragend zum Zusammenspiel mit dem „Original-Instrument in G“ eignet. Der
Ansatz ist allerdings bei diesen kleineren Instrumenten etwas schwieriger und
insofern kommen all die bereits erwähnten Innovationen mit ihren spezifischen
Vorteilen hier für den, der sich mit der „Quenita“ befasst, besonders zum
Tragen. Unter den Quenas, die ich früher in der DDR oft verschenkt, aber
zuweilen auch verkauft habe, war dieses Modell in C das begehrteste.
Die
weiteren Flötenvarianten, die ich nun erläutern möchte, werde ich möglichst jeweils
an einem solchen kleineren Quenita-Flötenrohr in C-Sopran –Flötengröße vorstellen.
Als erstes die
sechste Innovation, die dieses Flötenrohr nun schlagartig in ein ganz
anderes
Instrument
- nämlich in eine zylindrische Blockflöte verwandeln wird.
Ich
setze dazu einfach ein speziell dafür erfundenes, präzise passendes Aufsatzstück
über das Quenita-Mundstück und sofort habe ich es mit einem blockflötenartigen
Instrument zu tun. Alle Feinheiten und spezifischen Vorteile des doch so
komplizierten und hochsensiblen Quena-Lippenansatzes sind sofort hinfällig. Das
Anblasen des Instrumentes ist viel einfacher, - ich blase wie in eine Blockflöte
und erhalte auch den ganz andersartigen Klang (etwa wie bei einer irischen Thin-Whistle).
Ich habe mich also durch diesen einen Handgriff sofort in eine völlig andere Flöten-Kultur
begeben. Deren klangliche Vielfalt lässt sich dann wiederum mit Hilfe einer ganz
speziellen,
siebenten Innovation für dieses immer noch gleiche Flötenrohr ausloten.
Dazu
nehme ich nun das immer noch am Flötenrohr befindliche ’Quenita’-Kopfstück mit
seinem funktionswandlerischen Blockflöten-Aufsatz wieder ab und setze ein
anderes blockflötenartiges Kopfstück auf, welches von mir, in verschiedenen
Parametern verstellbar, konstruiert worden ist. Vom glasklaren Klang einer
europäischen Blockflöte oder dem ähnlich hellen Klang einer irischen Thin-Whistle
bis zu den rauchig-verrauscht-heiseren Klängen osteuropäischer oder auch
afrikanischer Blockflöten - in allen Varianten und Übergangsstufen bis zu den
jeweiligen Extremen – ist dabei alles möglich. An der äußeren Hülse dieses
Mundstückes kann ich den Klang einregeln und das entsprechend in den
Extrembereichen erforderliche Nachstimmen des Instrumentes kann dann entweder
durch Verschieben des inneren „Pflocks“ des Kopfstückes oder des gesamten Kopfstückes
selbst erfolgen. Nach diesem speziell zur individuell bevorzugten
Klangveränderung konstruierten Kopfstück, welches uns auch wieder in ganz
andere als sonst gewohnte, aber doch weltweit verbreitete Flötenklangkulturen
geführt hat, möchte ich nun auf eine wiederum ganz andere, weit verbreitete Flötenkultur
zu sprechen kommen, die auch hierzulande in Deutschland existiert, uns aber
nicht so leicht auf der Strasse auffallen kann, wie die eingangs geschilderten lateinamerikanischen
Flöten, die uns ja – oft zu sehen und zu hören – in der Regel in den Händen
bunt bekleideter indianischer Straßenmusikanten begegnen. Denn in Deutschland kommen
Kurden und Türken in der Regel nicht als Straßenmusiker vor. Das Instrument
aber, welches ich meine – welches wohl am besten als „Schrägflöte“ zu
bezeichnen ist - ,finden wir etwa in Kreuzberg oder Neukölln auf türkischen
Hochzeiten. Ich kenne einige solcher Musikanten, die sich ihre Instrumente auch
sehr oft – in der Regel dann auch aus ganz ähnlichen „Baumarktmaterialien“ wie
meine Instrumente hier - selbst herstellen. Das Bemerkenswerte an diesen
Instrumenten ist nicht einfach die schräge Spielhaltung, sondern der
eigenartige Umstand, dass für die dabei notwendige Spieltechnik eigentlich so
gut wie überhaupt kein Mundstück benötigt wird. Der Spieler muss nur genügend
geschickt gegen eine Seitenkante des schräg an die Lippen gehaltenen offenen
Rohres der „Schrägflöte“ blasen. Diese Spieltechnik finden wir sowohl in
Osteuropa als auch in Sibirien, aber auch in ganz Nordafrika (bis nach
Zentralafrika), und ihre Verbreitung hängt wohl mit den kulturbringenden
Leistungen des Islam zusammen. Ich versuche hier, Ihnen einige Töne auf diese
Weise vorzustellen und ich denke, dass deutlich werden kann, dass zwar immer
wieder am selben Flötenrohr, dann aber eben auf anderen Mundstücken geblasen,
auch jeweils ganz andere Flötentöne erzeugt werden können. Diese vielleicht
schwierigste aller Flötenkulturen verfügt wiederum über eine spezielle
Raffinesse, bei welcher meine Fähigkeiten, Ihnen das hier vorzuführen, zwar völlig
versagen, ich Ihnen aber versichern kann, dass ich es mehrfach selbst erlebt
habe (speziell vorgeführt und erklärt von hochqualifizierten baschkirischen Musikanten
aus der Sowjetunion) und Ihnen nun vielleicht wenigstens das Prinzip dieses
Ansatzes in dürren Worten erläutern kann. Das entsprechende
Schrägflötenmundstück- also der obere Rand des Flötenrohres – wird dabei nicht (wie
etwa bei anderen Flöten) vorne an die Lippen gehalten, sondern hinter den
Lippen an eine zwischen zwei Zähnen sicher zu fixierende Stelle der oberen
Zahnreihe angesetzt. Um die entsprechende Kontakt-Position zwischen zwei Zähnen
und die entsprechende Randstelle des „Mundstücks“ zusätzlich genau zu fixieren,
ist in der Regel eine winzige kleine Kerbe an dieser Stelle des oberen Flötenrohrrandes
eingebracht, an der man diese spezielle Art von Schrägflöten dann auch gut
erkennen kann. Das tonerzeugende Anblasen des Instrumentes erfolgt dann
wesentlich vom Rachen über den Gaumen her, wobei in der Regel ein sehr hoher
säuselnder „Diskant-Bordunton“ entsteht, der von den Melodietönen der
Grifflochskala des Instrumentes umspielt wird und außerdem noch von einer (in
der Regel tiefer angelegten) „Singstimme“ des Bläsers (gegebenenfalls auch mit „Obertongesang“)
begleitet wird. Also eine oftmals mehrstimmige Angelegenheit.
Die achte, eher für die einfachere Spieltechnik der Schrägflöte
vorgesehene
Innovation
an diesem immer noch gleichen Flötenrohr besteht nun wiederum aus einem entsprechend
einfachen Mundstück-Aufsatz (welcher schließlich die richtige akustische Länge
des gesamten Flötenrohres garantieren muss), dessen Rand allerdings in etwa
zwei bis drei unterschiedlich gestaltete Bereiche unterschiedlicher
Formgestaltung aufgeteilt ist, um immer wieder entsprechend unterschiedliche ’Ansatzeigenschaften’
dieses ansonsten ’neutralen’ Randes zu ertesten bzw. auszunutzen. Das Grundprinzip
des einfachen Schrägansatzes kann man sich dann noch verdeutlichen, wenn man ihn,
gegebenenfalls vergleichend an der tiefsten Röhre einer Panflöte oder auch
einer gewöhnlichen Bierflasche erprobt. Der normale tiefe Panflötenton der Flasche
ist es nicht, - aber der viel höhere Ton der schräg seitlich angeblasenen Flasche
(jedoch nicht einfach die Panflöten-Oktave!) kommt der Sache schon näher.
Nach
Kerb-, Schräg- und Blockflöte, erwartet uns an diesem immer noch gleichen
Flötenrohr nun noch die weltweit verbreitete Querflöte, welche wiederum mit
einer zusätzlichen,
neunten Innovation verbunden ist. Das Querflöten-Kopfstück alleine führt
uns
schon zu anderen klanglichen, aber auch zu neuen spieltechnischen Möglichkeiten.
Hinsichtlich der Kopplung mit einer Slide-Whistle ergeben sich aber auch weitere
spezielle Spielvorteile, denn die besonderen Ton-Modulationsmöglichkeiten des
Querflötenansatzes (z.B. deutliches „Ziehen“ des Tones bzw. besonderes Vibrato)
lassen sich günstig mit dem Glissando der Slide-Stempel-Spielweise kombinieren.
Außerdem aber lässt sich ein solches Kopfstück vorzüglich mit einer
klangverändernden Mirlitoneinrichtung (wie sie in großen Teilen Asiens bei
Querflöten zu finden sind) kombinieren und diese wiederum mit einer von mir speziell
dafür entwickelten besonderen Ab- und Einschaltvorrichtung für diesen besonderen
Mirliton-Klangeffekt, welche (trotz ihrer Einfachheit) bei den traditionellen
Instrumenten bislang ebensowenig zu finden ist, wie dann auch die
zehnte Innovation, die dem Instrument jeweils nach dem Spiel, als
speziell angepasste
Schutzvorrichtung für Mirlitonhäutchen und Abschaltvorrichtung, festsitzend übergestülpt
werden kann.
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